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Rohr, 22.11.2014
Sag zum Abschied leise Servus

22114007klEine Ära geht zu Ende. Nach 22 Jahren verabschiedet sich die LG Kreis Ansbach von der Sportbühne. Meine älteste auffindbare Urkunde mit der Vereinsbezeichnung der LG datiert aus dem Gründungsjahr 1993 und zwar von 20. Juni: “Mit dem SCC in die Ferien” - dem Vorgänger der Citynacht auf dem Berliner Ku´damm. Die Urkunde vom 22.11.2014 könnte die letzte sein. Dazwischen lagen 22 überwiegend schöne Sportjahre mit manch unerwarteten Erfolgen. Einer der letzten war der unerwartete zweite Platz der Mädchen beim Bayern-Cup im Jahre 2013, als das Schiff aber schon am Sinken war. Aus läuferischer Sicht des TSV Ansbach ist es natürlich die Läufergarde um Hannes Patzke, welche den Anfang des Jahrtausends wesentlich mitbestimmte und die ich auch oft begleiten durfte. Als das Marathontrio mit Stefan Egerer, Matthias Henninger und Dr. Stephan Malinger 2013 den Mannschafts-Kreisrekord knackte, sprach aber kaum noch jemand von der LG, denn es war das Trio des TSV 22114013klAnsbach. Der Umstand, dass ihre extra für diesen Triumph beschafften federleichten weissen Trikots dank falschen Aufdrucks (irgend jemand wollte damit die LG noch retten) ab 2015 nicht mehr getragen werden können, steht auf einem anderen Blatt.  Ich selber erinnere mich noch gut an eine andere LG-Teamleistung im Jahre 2004. Beim Cross in Dinkelsbühl setzten sich in der Teamwertung der Langstrecke Lukas Rupprecht (Ansbach), Christian Neukam (Neuendettelsau) und meine Wenigkeit (Ansbach) mit einem Punkt Vorsp22114037klrung gegen den mit Florian Holzinger, Johann Kemmethmüller und Thomas Czernicky besetzten TuS Feuchtwangen durchsetzten. Bei Punktgleichheit der jeweils ersten beiden fiel die Entscheidung im direkten Duell zwischen Thomas und mir. Beim Frankfurt-Marathon 2005 war schrieb ich sinngemäß: “Die LG Kreis Ansbach war gleich mit drei Vereinen vertreten - TSV Ansbach, TSC Neuendettelsau und TSV Flachslanden” - sieben Jahre später erhielt ich für eine ähnliche Formulierung einen Rüffel vom Abteilungsleiter, da sollten die Stammvereine nicht mehr genannt werden...  Das Ende kündigte sich 2012 an. Als Manuel Porzner als stärkster LG-Sprinter bei den Bayerischen Hallenmeisterschaften aus der 4x200m-Staffel ausgebootet wurde, gab es in Ansbach erste Austrittsgedanken. Nur eine hochpeinliche Vorstandssitzung hielt das leckgeschlagende Schiff noch über Wasser, auch wenn die Crossläufer bei den Deutschen Meisterschaften 2012 in Ohrdruf zumindest bei Cross-DM schon mal “das Licht ausmachten”. Mitten in der Krise rechnete man 2012 schon mit dem LG -Ende,  auch wenn es aber doch zwei Jahre länger dauerte, Matthias Henninger, Christian Häupler und ich waren tatsächlich die letzten LG-Läufer bei Deutschen Titelkämpfen im Gelände. Und Ende 2013 gab es aufgrund der bereits im Koma liegenden LG nicht nur bei mir akute Vereinswechselplanungen... Allerletzter LG-Teilnehmer bei Deutschen Meisterschaften war aber 2014 Anton Lederer auf der Marathondistanz in München. 22 Jahre, in denen viel passiert ist - mehr als eine Sportlergeneration. Nach dieser langen Zeit gehen nun die Vereine laut der FLZ-Berichterstattung doch im Guten auseinander (wer es glaubt, wird selig), die Zusammenarbeit wird natürlich weitergehen. Vor allem wird man sich organisatorisch gegenseitig unterstützen - 2015 stehen im Kreis zwei Bayerische und zwei Mittelfränkische Meisterschaften an.  Das Ende der LG bedeutet aber auch sportlich  einen neuen Anfang. LG -Mitgliedsvereine dürfen keine Startgemeinschaften bilden, nun steht ihnen die Möglichkeit offen. Leutershausen und Neuendettelsau nutzen 2015 diese Möglichkeit mit der “SG Franken” in der U16, um mit starken Staffeln und DJMM-Teams an den Start gehen zu können. Hoffentlich bleibt dieser Gemeinschaft das Schicksal der bereits nach einem Jahr Ende 2008 sanft entschlafenen StG DOD (Dietenhofen-Ochenbruck-Dinkelsbühl) erspart, wobei  Startgemeinschaften aber den Vorteil haben, jährlich unkompliziert den Gegebenheiten angepasst werden zu können.
Zu ihren letzten Meisterschaften konnte sich die LG mit ihren beiden vertretenden Mitgliedsvereinen TSV Ansbach und TSC N22114092kleuendettelsau (das darf ich ja wohl jetzt ohne Rüffel sagen) beim Cross in Rohr sehr gut in Szene setzen. Für mich war es heuer das siebente Rennen unter den Namen der LG - und nicht nur für heuer, sondern auch für immer das letzte. Und wäre es im heißem Herbst 2013 zum Super-GAU gekommen (wir standen mehrmals dicht davor), so hätte es 2014 schon keine LG-Rennen meinerseits mehr gegeben und ich würde schon längst in weissrot laufen... Einen etwas überraschenden Titel für die LG (und natürlich auch für den TSV Ansbach) konnte ich selbst beisteuern und das kam so:  Wie gewohnt ging ich auf der Mittelstrecke an den Start, um im dritten der vier Rennen die Serie zu komplettieren. Um 12:30 Uhr sollte es losgehen und natürlich ist man gespannt, wer alles am Start stehen wird. Die üblichen Verdächtigen wie meine Dauerkonkurrenten Johannes Reulein und Christian Röhr hatte ich schon längst begrüßt. Doch die Jungspunde waren allesamt nicht zu sehen . U20 und U18 fehlten also komplett, aber sie wären für die Mittelstreckenwertung der Männer ohnehin nicht relevant gewesen. Dass Stefan Schwager nicht da war, war mir urlaubsbedingt schon bekannt.  Zur Startzeit an einem kühlen Herbsttag waren wir also sieben Männer an der Startlinie. Auf Pfiff ging es los und nach der Sportplatzrunde lag ich erst mal vorne, gefolgt von Johannes Reulein. Die Handschuhe flogen in die Ecke - es war warm genug. Bergab haben die Rohrer diesmal genug Auslauf gelassen und ich kam gut runter. Bald war nicht mehr Johannes, sondern der Zirndorfer Michael Neumann hinter mir. In der Wendeschleife ein Blick nach hinten: Johannes und Christian waren schon weiter weg, Michael aber immer in Lauerstellung. Nach zwei der drei Runden der Kommentar des Stadionsprechers: “Ich werde den Jörg beim Siegerinterview mal fragen, warum er immer eine Sonnenbrille trägt...”. Der Abstand zu Michael schien auch gerade zu wachsen, aber der Zirndorfer holte wohl nur mal kurz Luft, um die Lücke dann schnell zu schließen und am Ende noch über 100 m Vorsprung herauszulaufen. So war es für mich also klar: zweiter Platz im Mittelstreckenrennen und mein letzter Kreismeistertitel für die LG - wohlgemerkt für die Männer-Gesamtwertung. Mit 13:44 min ist auch meine zeit in Rohr ganz normaler Durchschnitt. Grund zur Freude war also genug gegeben und es wurde noch ein schöner Nachmittag in Rohr.  Die Antwort auf die obengenannte Frage bleibt übrigens offen - das Interview hat nicht mehr stattgefunden.
Das Finale in Dinkelsbühl ist jetzt nur noch Formsache - die Mittelstreckenserie habe ich schon gewonnen.