Hockenheim, 01.11.2016 Es geht doch wieder! Am Montag schrib mir Franz-Josef Heller, dass er in Hockenheim zu laufen
beabsichtigt. Abfahrt am Rappenhof 6:15 Uhr. Das bedeutet natürlich, dass ich mitten in der Nacht dortselbst zu sein hatte, denn eigentlich wollte ich auch laufen. Einen schnelleren Trainingslauf hatten er und
auch ich vorgenommen und wir haben am Montagabend noch drei Runden Zirkel gemacht. Ankunft auf dem Hockenheimring um 7:45 Uhr, gleich zur Nachmeldung - alles kein Problem. Langsam kämpfte sich die Sonne über
den Horizont und durch den Dunst. Es hatte etwa 4 Grad, als wir uns auf dem Ring einliefen. Dann noch Steigerungen vor der Boxengasse. Zehn Minuten vor dem Start fielen die letzten wärmenden Hüllen, dann ging es hinüber zum blauen Startbogen. Dort
versammelten sich etwa 500 Läufer und Läuferinnen zum 5 km-Rennen. Die Sonne hingegen versteckte sich hinter dem vom Westen aufziehenden Hochnebel. Dafür wehte aber nur ein schwacher Wind und das war gut so,
der der Kurs auf der 4,6 km langen Grand-Prix-Runde eben windanfällig ist. Franz-Josef stellte sich etwas vor mir in das Startfeld, ich ein paar Reihen
weiter dahinter. Er wurde heruntergezählt und punkt 9 Uhr ging es los. Der Start war problemlos. Nur einige wenige standen definitiv zu weit vorne und
die heißblütigen Jungspunde, welche die ersten 500 m flott losliefen, kann man auf dem breiten Betonband später problemlos überholen. Es ist doch
ein schönes Gefühl, da langzulaufen, so sonst die Motoren dröhnen und dass Otto Normalmensch auf diese Art und Weise eine Formel-1-Strecke
kennenlernen kann. Die lange Zielgerade, denn ausgangs der Kurve der erste Kilometer. Ein Trainer rief seinem Schützling eine 4:23 zu - für mich
wäre es knapp unter 22 Minuten gewesen. Aber ich muss ja erst mal durchkommen. Doch es ging überraschend gut. Inzwischen begann das Überholen und es ging der Spitzkehre entgegen. Dort konnte man einen teil
der inzwischen schon sehr langgezogen Läuferschlange nur durch die Leitmauer getrennt im Gegenverkehr beobachten. Nach der Spitzkehre sah man vor sich eine schier endlose Gerade - über eine Kilometer lang. Und
ganz hinten war das Motodrom. Aber ich konnte mein Tempo gut halten. Vielleicht bin ich inzwischen sogar etwas schneller geworden. Wir liefen die Gerade ja nicht auf kürzesten Wege, sondern
nahmen noch zwei Schlenker mit. Spätestens ab Kilometer acht war auch der Stadionsprecher gut zu hören. Noch sind es
keine 21 Minuten, sagte der Sprecher, als es auf die Zielgerade ging. Noch ein Endspurt, das blaue Tor kam immer
näher und ich es durchlief, waren 21:29 Minuten vorbei. Moment mal... Im September bin ich auf der Bahn 21:14 gelaufen
und jetzt habe ich nach der Erkältungspause gerade mal zwei Wochen trainiert. Das war wohl mehr als ein schnellerer
Trainingslauf und die Erholungspause bestand nur ein einigen Sekunden auf der Bande abgestützt. Dann kam schon
Franz-Josef entgegen und ich war einfach nur glücklich, als ich ihm umarmte. Er übrigens auch, denn der lief nach
längerer Wettkampfpause 18:36 min. Für ihn war es Platz 24, ich kam als 98. noch unter die Top-Hundert. Die Kondition
ist wohl also wieder da, fehlt für den Cross nur noch die Kordination. Der Fünfer in Hockenheim, übrigens amtlich vermessen, dürfte wohl das stärkstbesetzte 5km-Rennen um Süddeutschland sein...
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