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Llanwrtyd Wells, 09.06.2007
Florian Holzinger schlägt alle Läufer und Reiter

Bereits zum 28. Mal fand im walisischen Llanwrtyd Wells der „Man versus Horse Marathon“ statt Über 22 englische Meilen, also etwa 35 Kilometern, traten 250 Läufer gegen 45 Reiter in anspruchsvollem Gelände gegeneinander an. Nur einmal in der Geschichte des rennens gelang es bisher einem Läufer, vor den Reitern anzukonnen: Hub Lobb schaffte vor drei Jahren die Premiere und konnte damals eine Siegprämie von 25.000 Pfund mit nach Hause nehmen. In diesem jahr waren es gleich zwei Läufer, die vor dem ersten Reiter ankamen und einer von beiden kommt aus Ansbach: Dr. Florian Holzinger (TuS Feuchtwangen) ließ alle Läufer und alle Reiter hinter sich und erreichte nach 2:20 Std, das Ziel. Eine Minute Vorsprung hatte er am Ende vor dem Briten John Parkinson, der schnellste Reiter folgte erst 11 Minuten nach dem Sieger. In diesem Jahr konnte der Sieger eine Siegprämie von 3.000 Pfund mit nach Hause nahmen.

FLZ, 13.06.2007, Bericht von Herbert Ruff:
Dr. Florian Holzinger gewinnt in Wales 35 km langes Rennen gegen Pferde
Der Mann mit der Pferdelunge
3000 englische Pfund Preisgeld für den Sieg - Zwei Bachläufe gequert

ANSBACH - „Mann gegen Pferd** -so archaisch lautet der traditionsreiche Wettbewerb im walisischen Städtchen Llanwrtyd Wells. In aller Regel gewinnen über eine Distanz von 35,4 Kilometern die Vierbeiner - nicht jedoch, wenn Dr. Florian Holzinger „gezwungen" wird, an diesem ungewöhnlichen Rennen in der Grafschaft Pow-ys teilzunehmen. Der aus Feuchtwangen stammende und in Ansbach wohnende Athlet gewann am vergangenen Wochenende in 2:20 Stunden und ist in der 28-jährigen Geschichte von „Man versus horse", so der offizielle Titel dieses Wettbewerbs, erst der zweite Mensch, der vor einem Vierbeiner ins ANSBACH - „Mann gegen Pferd** -so archaisch lautet der traditionsreiche Wettbewerb im walisischen Städtchen Llanwrtyd Wells. In aller Regel gewinnen über eine Distanz von 35,4 Kilometern die Vierbeiner - nicht jedoch, wenn Dr. Florian Holzinger „gezwungen" wird, an diesem ungewöhnlichen Rennen in der Grafschaft Pow-ys teilzunehmen. Der aus Feuchtwangen stammende und in Ansbach wohnende Athlet gewann am vergangenen Wochenende in 2:20 Stunden und ist in der 28-jährigen Geschichte von „Man versus horse", so der offizielle Titel dieses Wettbewerbs, erst der zweite Mensch, der vor einem Vierbeiner ins leider nie ein Pferd zu Gesicht bekommen habe."

250 Männer und Frauen starteten in Llanwrtyd Wells mit einem Vorsprung von 15 Minuten auf die 45 berittenen Pferde. „Ich kannte die Regeln gar nicht richtig. Dass diese 15 Minuten am Schluss wieder abgezogen werden, wurde mir erst nach dem Zieleinlauf bewusst", berichtete Holzinger, der rein zufällig bei diesem Wettbewerb gelandet ist. Ein Freund aus dem Allgäu, der sich auch dem Wettrennen mit den Pferden stellte, hatte ihm das Startgeld spendiert. Zusammen mit ihren Freundinnen flogen sie - halb in Urlaubs-, halb in Wettkampfstimmung - nach Birmingham, und von dort ging es mit dem Auto weiter nach Wales.

Abenteuerlich gestaltete sich die 35 Kilometer lange Strecke mit einem Mix aus Teer-, Schotter- und Geländewegen. Das walisische Hügelland machte seinem Namen alle Ehre: 1000 Höhenmeter galt es zu bewältigen. „Wir wurden auf 30-prozentige Anstiege raufgehetzt, danach ging es wieder steil nach unten." Oder mitten durch das Hochmoor, wo es für den in Führung liegenden Ansbacher, der für den TViS Feuchtwangen startete, nicht einfach war, die Orientierung zu behalten. Beim Lauf durch die „ Grüne Hölle von Wales", die britische Presse nennt es „gruelling welsh terrain", galt es auch zweimal einen bis zu 20 Meter breiten Fluss zu queren. ,,Fast kniehoch reichte das Wasser." Etliche Marathonspezialisten sind daran verzweifelt und gaben entnervt auf. Für Florian Holzinger als ehemaligen Deutschen Junioren-Cross-Meister war es das ideale Terrain. „Zur Vorbereitung auf diesen Lauf trainierte ich kurz vorher nur einmal mit Querfeldeinlaufen durch du Alpen." Das hat gereicht. Nach 2 Stunden, 20 Minuten und 30 Sekunden war Holzinger im Ziel, und als 15 Minuten später immer noch kein ross und Reiter zu sehen waren, stand der Sieg fest. Das schnellste Pferd, „Lucy", geritten von Geoffrey Allen, bewältigte den anspruchsvollen Kurs in 2:31:26 Stunden. Für Holzinger machte sich die Teilnahme bezahlt: Er strich 3000 englische Pfund Preisgeld ein („Meine höchste Prämie bisher“). Vor drei Jahren, als erstmals ein Mensch gegen ein Pferd gewann, wurden aus dem Jackpot 25 000 Pfund ausbezahlt.

Nach seinem Lauf über Stock und Stein überstand Holzinger auch die rauschende Siegesfeier unbeschadet. „Die Begeisterung der Waliser für diesen Wettbewerb ist unbeschreiblich. Jeder in meiner Nähe hat mir gratuliert und wollte ein Foto mit mir".

Selbst zig Meilen entfernt vom Wettkampfort wurde der schnelle Mittelfranke - etwa an der Tankstelle - noch auf seinen glorreichen Sieg angesprochen.

Wer weiß, wo insgeheim schon die nächsten  Startgelder  für  Holzinger hinterlegt sind. Die „schrulligen Briten" veranstalten jedenfalls noch jede Menge verrückter Wettbewerbe. Wie war's mit der Weltmeisterschaft im Sumpf Biken (Austragungsort ebenfalls Llanwrtyd Wells), oder den „Bog Triathlon" für alle Schlamm liebem Athleten. Nicht zuletzt hält Wales noch das „Race the train" bereit, ein Rennen gegen eine Dampf ausstoßende Schmalspurbahn. Ein leibhaftiges. Ross hat Holzinger schon besiegt, nun wäre also ein Stahlross an der Reihe.