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Ansbach, 02.05.2010 ”Sicher ist es Sichermann!”
Ergebnisse: www.chipzeit.de
Das Jubiläum wurde zum Höhepunkt: die Rekordzahl von über 2100 Anmeldungen ging beim Lauftreff Ansbach-Nord zur
zehnten Auflage des Ansbacher Citylaufes ein, etwa 1900 Sportler standen dann in den verschiedenen Rennen am Start. Es
regnete zunächst und dies erinnerte an die Premiere im Jahre 2001, als auf dem damaligen Innenstadtrundkurs ebenfalls im
Regen Paul Sichermann und Angela Stark, heute unter dem Namen Rothenberger bekannt, auf rutschigem Pflaster zum Sieg liefen
Über 850 Läufer und Läuferinnen drängten sich diesmal zu den beiden Hauptläufen auf dem Martin-Luther-Platz. Vor ihnen lag
die regennasse Startgerade und für die Ortskundigen die Gewissheit: Nur ein schneller Start verhindert, nach 100 Metern an der Johanniskirche gleich wieder im Stau zu stehen. Zweimal schlug die Glocke und kurz nach 14:30 schickte
Oberbürgermeisterin Carda Seidel zunächst die vier Handybiker und eine Minute später das Läuferfeld auf die Reise. Die Spitze suchte wie erwartet sofort die Flucht nach vorne und
passierte problemlos die Engstelle, dann bot die breite Residenzstraße genügend Raum, sich die beste Platzierung zu suchen, bevor die Läufer noch einmal das Zuschauerspalier in der Innenstadt passierten und sich auf den Weg nach
Wasserzell und Schmalenbach machten. Der Pistolenschuss der Oberbürgermeisterin schloss scheinbar auch die Himmelschleusen und bei Windstille boten sich nun nahezu ideale Laufbedingungen.
70 Minuten später am Brückencenter: Der Führungsradler tauchte am Ende der Schreglestraße auf. Frage des Moderators: „Ist es Sichermann?“. Die Antwort folgte postwendend: „Sicher ist es
Sichermann“. Unverkennbar am Laufstil: der 45jährige Meinhardswindener, der sich erst kurz vor Toresschluss in die Meldelisten eintrug, wiederholt seinen Vorjahressieg. Doch scheinbar Nervosität:
immer wieder gingen seine Blicke nach hinten: Sollte ihm da noch jemand seinen Sieg streitig machen können? Nach 1:13:45 Std war für Sichermann das Ziel erreicht. Waren es vor
Jahresfrist aber vier Minuten Vorsprung, folgte sein ärgster Kontrahent diesmal nur 22 Sekunden später. Es war Stefan Egerer, wie Sichermann ebenfalls dem TSV
Ansbach angehörig, der eine Woche nach seinem fulminanten Auftritt beim Hamburg-Marathon zur Überraschung vieler ein schnelles Rennen hinlegte und in 1:14:07 Std
finishte. „So schwer wie heuer ist mir der Sieg in Ansbach noch nie gefallen, ich musste 110 Prozent geben“, so Sichermann. „Zweimal ist der Stefan zu mir
aufgeschlossen, nach 3 km und noch einmal nach 12 Kilometern.“ „Bei Paules zweitem Antritt habe ich ihn dann ziehen lassen und bin mein eigenes Tempo gelaufen, immerhin steckt der Marathon doch
noch etwas im Körper“, erwiderte Egerer. Außerdem musste er auch noch den Drittplatzierten auf Distanz halten, denn der Würzburger Philipp Zabel, der lange Zeit in der Spitzengruppe
mitlief, folgte in 1:14:37 Std. Knapp ging es auch bei den Frauen zu: Gerlinde Luber entschied das Rennen in 1:35:36 Std.
für sich. Rang zwei ging nach Neuendettelsau: Gabi Kohl, die für das Team des Ansbacher Klinikums startete, freute sich sehr über ihren zweiten Platz, in 1:36:11 erreichte sie das Ziel.
Kurz darauf folgte in 1:36:38 Std. Anja Franz. Daran, wer kurz nach 15 Uhr als erster auf die kurze Zielgerade einbiegen sollte, gab es keine
Zweifel. Schnell setzte sich ein weißes Trikot an die Spitze – ungefährdet strebte der Lichtenauer Christian Strauch vom Team Injoy Ansbach dem Ziel entgegen. Nach 32:32 min
war es Gewissheit: zum dritten Mal in Folge entschied der 27-Jährige beim Citylauf die 10km-Distanz für sich. Für den Triathleten war es aber nicht genug. Schnell verschwand er wieder, um noch eine weitere Trainingsrunde zu absolvieren,
und tauchte dann mit den letzten Halbmarathonfinishern wieder am Brücken-Center auf. Genau neunzig Sekunden betrug der Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Patrick
Zimmermann vom SV Amberg. Noch einmal hieß es für die Zuschauer waren, dann durften sich drei weitere Lokalmatadore feiern lassen. Manuel Spieß (TSV Ansbach)
freute sich sehr über seinen dritten Platz. In 35:43 min konnte er sich mit zehn Sekunden Vorsprung knapp vor dem Schalkhäuser Mathias Henninger durchsetzen
und weitere sechs Sekunden später folgte Andreas Lassauer vom TSV Rothenburg. Der Citylauf stand also vielfach im Zeichen der Lokalmatadoren, dies bestätigte sich
auch bei den Frauen. „Wo ist Angela“, diese Gedanken gingen vor dem Start durch den Kopf von Jenny Silano (TV Heilsbronn). Gemeint war natürlich Angela Rothenberger, Premieren- und
Vorjahressiegerin. Doch die Brodswinderin war im Gewimmel des Startbereiches nicht zu sehen – kein Wunder, denn aufgrund einer leichten
Verletzung musste sie absagen. So war der Weg frei für die Vorjahreszweite. Die 39-Jährige entschied so erstmals ein Rennen in der Gesamtwertung für sich und stellte ihre sehr gute
Form unter Beweis: min 41:19 min unterbot sie ihre Vorjahreszeit um zwei Minuten. Rang zwei ging an die Herrieder Aquathleten: Moni Volkersdorfer finishte in 44:22 min. Wie schon vor
Jahresfrist belegte Stephanie Merbach in 44:49 min den dritten Platz. 21 Dreierteams nahmen den erst mal ausgetragenen Staffellauf in Angriff. An der Aquella und
vor den Toren von Neuses erfolgten die Wechsel. Zwei Sekunden fehlten dem Trio des TuS Feuchtwangen zum Sieg. Hauchdünn mussten sich Thomas Czernicky, Dennis Winter und
Uwe Hartnagel der Abordnung aus Eckersmühlen geschlagen geben. Der Ansbacher Citylauf konnte sich nun entgültig als teilnehmerstärkstes Rennen
Westmittelfrankens etablieren, doch die „Konkurrenz“ lauert in den Startlöchern: Am 16. Mai findet der 12. Herrieder Stadtlauf mitsamt dem 4. Altmühlhalbmarathon statt – ebenfalls ein
Garant für große Teilnehmerfelder und stimmungsvolle Rennen.
Repro: FLZ, 03.05.2010:
FLZ-Lokalbericht vom 03.05.2010 ANSBACH (mal) - Die magische Grenze ist überschritten: Zum zehnten Ansbacher City-Lauf haben sich 2177 Männer, Frauen,
Jugendliche und Kinder gemeldet. Allein rund 850 Kinder aus Kindergärten und Schulen sind an den Start gegangen, dazu noch viele Gruppen aus verschiedensten Vereinen.
Hatten die Verantwortlichen vom Lauftreff Ansbach-Nord schon im vergangenen Jahr von einer Rekordbeteiligung gesprochen, als über 1800 Läufer am City-Lauf teilnahmen, so wurde
dieser Erfolg gestern noch deutlich getoppt. Mit 177 Teilnehmern ist die 2000er Grenze überschritten worden. Quasi bis zur letzten Minute war der Nachmeldestand im Brücken-Center belegt, weil sich immer noch Kurzentschlossene auf die Strecke wagen
wollten. Und die hatte es in sich, denn der Dauerregen machte Granit und Asphalt zum Teil ziemlich rutschig. Ansonsten aber genossen die meisten Läufer die eher kühleren Temperaturen, selbst der Regen
machte ihnen nichts aus. Doch auch wenn Gabriele Schenk, die Vorsitzende des Lauftreffs, von den teilweise widrigen Wetterverhältnissen zunächst reichlich genervt war, so zeigte sie sich unterm Strich
doch zufrieden: Noch nie hatten so viele Läufer beim Stadtlauf mitgemacht wie gestern. Für die Zuschauerzahl allerdings war das feuchte Wetter nicht sehr förderlich. Zwar war in der
Ansbacher Innenstadt die Laufstrecke vor allem mit Angehörigen und Freunden der Aktiven gut besucht, aber außerhalb der Stadt Richtung Wasserzell blieben die Läufer oft unter sich,
egal ob sie die zehn Kilometer zurücklegten, sich am Staffellauf beteiligten oder den Halbmarathon bewältigten. Während die Jüngeren am Brücken-Center starteten, wo auch der Zieleinlauf war, feuerte Oberbürgermeisterin Carda Seidel
den Startschuss für den Hauptlauf am Martin-Luther-Platz ab. Hier war die Strecke zunächst frei für die Hand-Biker. Danach folgte der große Pulk der
Läufer zunächst dicht gedrängt teils in flottem Wettkampftempo, teils in ruhigem Freizeitlauf - je nach Anspruch und Trainingsstand. Bei den zuvor absolvierten Kinder- und Jugendläufen war dagegen von gemächlicherem Tempo nichts zu
spüren. Sobald der Startschuss ertönte, rannten die jungen Sportler los, das Zeug hielt. Einige kamen dann allerdings rasch an ihre Grenzen, doch dieses Verhalten ist für die Organisatoren vom Lauftreff
nicht neu. Der eigene Ehrgeiz und der Gruppendruck seien vor allem bei den Schülern doch recht hoch, wissen sie. Bei den Bambinis stand der Spaß im Vordergrund, allerdings gepaart mit einer ordentlichen Portion
Spannung. Richtig aufgeregt waren die Kleinen und viele brauchten noch die Hand der Eltern oder der Erzieherin aus dem Kindergarten, um sich in die
Menge und auf die Strecke zu wagen. Immerhin war einer der jüngsten Teilnehmer gerade 14 Monate alt. Da ging ohne Papa nichts. Unter dem Dauerregen gelitten hat das Rahmenprogramm, das der Lauftreff zu
seinem zehnten Jubiläums-City-Lauf organisiert hatte. So blieb die nasse Hüpfburg oft leer und auch beim Kletterturm konnte man ohne lange anstehen zu müssen, in die Höhe kraxeln. Dagegen zeigten sich die
Mitglieder des Spielmannszuges Ansbach von der Nässe unbeeindruckt. Sie demonstrierten auf dem Martin-Luther- Platz, dass man auch in ruhigem Marschtempo vorwärts kommen und dabei sogar noch Musik machen kann.
Die Sieger:
Halbmarathon Männer 1. Paul Sichermann (TSV Ansbach) 1:13:45 2. Stefan Egerer (TSV Ansbach) 1:14:07 3. Philipp Zabel (Würzburg) 1:14:37 Frauen: 1. Gerlinde Luber (Sulzbach-Rosenberg) 1:35:36
2. Gabi Kohl (Team Klinikum Ansbach) 1:36:11 3. Anja Franz 1:36:38 10 km Männer 1. Christian Strauch (Injoy Ansbach) 32:32 2. Patrick Zimmermann (SV Amberg) 34:02
3. Manuel Spieß (TSV Ansbach) 35:43 Frauen 1. Jenny Silano (TV Heilsbronn) 41:19 2. Moni Volkersdorfer (Herrieder Aquathleten) 44:22 3. Stephanie Merbach 44:49
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