Friedrichskoog, 29.08.03
Sieg bei der Premiere
Selten kommt es vor, daß man eine Premiere gewinnt, in Friedrichskoog war es der Fall...
Es war der zweite Urlaubstag an der Nordseeküste, das letzte Bahntraining am Theresien gerade mal drei Tage, der letzte
Lauf in der Feuchtlacht zwei Tage zürück. Noch hatte man also alles, was man braucht. Am Dienstag auf der Bahn noch
mit freiem Oberkörper, jetzt am Freitag abend regnete es bei 15 Grad. Aber Nordwind, das bedeutete also: auf dem Rückweg zum Strand keinen Gegenwind.
Der Tourismusverein im Schleswig-Holsteinischen Friedrichskoog richtete diesen Lauf zum ersten Mal aus, über 50 Läufer gingen trotz der Konkurrenz des Hamburger Alsterlaufes an den Start, darunter einige Urlauber.
Pünktlich 19:30 Uhr, die Inliner waren noch unterwegs, ertönte der Startschuß zum Rennen auf einer 7,2 km langen Runde
hinhein in die frühe Abenddämmerung. Die Situation erinnerte mich zunächst an Merkendorf 2002: Einige, die vorne dabei
waren, werden es wohl nicht lange bleiben. So geschah es dann auch. Ein Läufer blieb noch dabei, doch nach circa 1,5
km war ich dann allein. Wirklich? Ich kannte ja keinen der Gegner. Vor allem in den Kurven ein Blick nach hinten: Nein, da
kam wohl wirklich nichts mehr. Dann wieder ein Blick nach vorme: von weitem erstreckte sich der Turm am
Friedrichskooger Strand in den trüben Himmel. Und dort war das Ziel. Halbzeit - nun wieder 3 km nach Westen. Der Regen
ließ nach, der Wind schien nach West zu drehen. Von weitem schon das Blaulicht der Feuerwehr, die am Anfang der 900
m langen Zielgerade auf der Hauptstraße stand. Noch mal einen Blick nach hinten - keine Gefahr. Also Luft holen für die
Zielgerade. Und dort natürlich an die Haltungsnoten denken... Es fiel mir nicht schwer - 1:23 min Vorsprung reichten. Das
Zielband kam immer näher, Zuschauer in den Fenstern und dann auch am Straßenrand. Irgendetwas über Lautsprecher -
dann war das Ziel erreicht. Glückwünsche von den Eltern, und Fragen von Veranstalter: “Sind sich sich bewußt, daß sie
die Premiere gewonnen haben” Und: “Frieren Sie nicht?” Frage auch an meine Eltern: “Ist er ein Profi?” Die Antwort lautete:
“Nach 8 Stunden Arbeit...” 27:07 war meine Endzeit für die 7,2 km, nach 28: 28 kam Achim Huthmann von der SpVgg
Satteldorf , nur einige Autobahnabfahrten von Ansbach entfernt, ins Ziel. Auf Rang 3 dann der beste Einheimische.
Es war auch für den Veranstalter eine Premiere, aber nur reichlich 30 Minuten nach Einlauf des letzten Läufers waren alle
Urkunden gedruckt und begann pünktlich, wie geplant, die Siegerehrung. Bei manchen Veranstaltungen hierzulande warten die Läufer schon jahrelang drauf...
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