Von Zella-Mehlis nach Aufkirchen:
Nun glaube ich selber dran
Woran? Die Antwort folgt...
Viele sprachen davon - 2002 war das Jahr meines Lebens. Ob 2003 es toppen kann? Spätestens Mitte Februar schienen die Messen
gelesen: von 50 auf Null - der Rücken wollte nicht mehr. Das Ziel Burghaslach blieb unerreicht. Die Motivation sank von Woche zu Woche. Immerhin 28 Trainingskilometer in der Burghaslach-Woche, trotzdem
fuhr ich zum Tunnellauf nach Zella-Mehlis. Es was ja die einmalige Gelegenheit, den neuen Rennsteigtunnel der A71 zu Fuß kennenzulernen. Und dann: 28 km zwar mit schweren Beinen, aber ohne
Rückenschmerzen. Plötzlich kam die Motivation wieder. Nach zwei verkorksten Auftritten noch mal ein Rückschlag, aber Anfang Juni schien sich die Sache dann doch zu stabilisieren. Es gab aber einen
Unterschied zu den Vorjahren: nach 1997 kehrte ich auch im Training auf die Bahn zurück. Und zunächst standen auch Bahnwettkämpfe auf dem Plan und das ganz erfolgreich. Die 5000m- Bestzeit konnte ich so
um über 20 Sekunden verbessern. Ein Marathon stand nach dem verkorksten Frühjahr nicht mehr auf dem Plan. Comeback auch auf der Straße, Hitzeläufe... Und dann, bereits im September der Citylauf:
vorzeitiges Ende nach 3 Kilometern. Zum ersten Mal also vorzeitig ausgestiegen. So ging es also ins Jahresfinale. Ein Ziel stand noch: eine halbwegs standesgemäße Halbmarathonbestzeit statt der 1:34 von
Unterwurmbach. Der Wuhlheidelauf am 2. November war das Ziel. Gleichzeitig begann ich aber Ralf Kladny und Peter Müller-Wechsler auf ihren Weg zum Frankfurt-Marathon zu begleiten, in der Hoffnung, für
den 2. November noch mal in Schwung zu kommen. Nun begannen sich die Ereignisse zu überstürzen. Ein 30er am 28. September, gerade zwei Wochen nach den Citylauf, danach vor der Glotze den Berlin-Marathon
ansehen mit der Gewißheit: das tue ich mir heuer nicht mehr an. Ralf fand einen neuen, amtlich vermessenen Halbmarathon in Aschaffenburg, für ihn lauf Trainingsplan als Testlauf für Frankfurt, für mich
als Test für Berlin. Am Mittag des 5. Oktober, im Ziel von Aschaffenburg, hatte sich das Ziel Berlin erledigt. Mit 1:23:23 konnte ich mich eigentlich würdig aus der Saison in die Crossserie
verabschieden. Zwei Tage später Stammtisch: eine Staffel für Frankfurt wurde gesucht. Mich fragte keiner. Offiziell Saisonende, aber Ralf warf ein: Du läuft ja eh den ganzen... Am nächsten Abend: 14 km
in der Feuchtlacht mit Ralf und Peter - danach war alles klar. Meine Meldung für Frankfurt ging raus, nun waren wir also offiziell zu dritt. Noch zwei Wochen Training nach Plan, Bangen um die Gesundheit,
Verzicht auf Feuchtwangen und Kloster Sulz, dann der große Tag. An Ende flossen die Tränen: mit 4 Wochen Vorbereitung unter 3:10 und kurz danach die Gewißheit: wir drei haben die Jahresbestzeit geknackt.
Was der Mannschaftsgeist so alles bewegen kann... Der Rest des Jahres war dann nur noch Kür.
2450 Trainings- und Wettkampfkilometer, 250 wehiger als im Vorjahr, aber wohl weitaus effektiver eingesetzt. Und das erste Mal seit
1997 wieder regelmäßig auf der Bahn. Rudi Spieß hat mir beim gemeinsamen Training für das neue Jahr schon erbitterte Duelle angedroht. Bleibt zu hoffen, daß diese und andere Duelle sportlich entschieden
werden, daß die Gesundheit keinem von uns allen einen Strich durch die Rechnung macht.
Ich wünsche Euch allen beste Gesundheit, alles Gute in Beruf und Familie und die Erfüllung all Eurer sportlichen Ziele. Ich hoffe,
daß wir am Ende des Jahres 2004 auf eine erfüllte Saison zurückblicken können. Ich werde versichen, meinen kleinen Beitrag dazu zu leisten, sportlich und auf diesen Seiten. Ich hoffe, ich kann Euch damit
etwas geben als Dank für das, was Ihr mir gebt: die Kameradschaft unter Ansbachs Läufern, die gemeinsamen Läufe...
Euer Jörg
PS: Woran ich nun glaube? Daran, woran Ihr schon lange glaubt. An den Fall der 3-Stunden-Grenze. Aber das wird hart und ob es
wirklich klappt...?
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