|
Wettringen, 30.06.2013 Und wieder ging es “An der Kirche” zur Sache

 “An der Kirche” - so heisst die etwa 100 m lange Straße, die vom
Wettringer Rathaus am namensgebenden und weithin sichtbaren Bauwerk vorbei zum Marktplatz führt. Einmal mehr ging es in dieser Straße zur Sache, denn erneut war ich beim Brunnenlauf in eine
Spurtentscheidung verwickelt - beileibe nicht das erste Mal. Davor war aber erst mal die Frage, was denn überhaupt noch geht, denn 21 Stunden vorher brannte am Ulmer Weg in Dinkelsbühl
ebenfalls die Luft. Das irgend etwas gehen muss, war klar. Die Serie in Wettringen darf noch nicht abbrechen: Bei der neunten Auflage war ich auch zum neunten Mal am Start - von der Premiere 2005
erfuhr ich nur durch Zufall. Das Team des Lauftreffs Wettringen durfte sich über 122 Meldungen freuen - neuer Teilnehmerrekord. Das läufer- und auch zuschauerfreundliche Wetter spielte dabei gewiss eine Rolle.
Beim Start habe ich schon manches Erlebt, diesmal ging es recht gesittet zur Sache. Auch wenn es wohl knapp vor Null losging, waren
es wohl nur drei Läufer, die gleich auf die Tube drückten und alles waren 5km-Läufer. Das übrige Feld bewegte sich recht gesittet bis zur Streckenteilung nach 2 km. Ich halle da schon immer Sven
Maier aus Rot am See an meiner Seite und testete auch schon mal etwas. Erste Versuche wegzukommen, scheiterten aber, er konterte gleich wieder. Nach der Streckenteilung, als die
“Zehner” nach rechts in die Berge entschwanden, war die Lage klarer. Vorne waren Benedikt Schurr aus Rot am See, Jonas Gaststatter aus Jochsberg und Florian Wiehl aus Rothenburg, letzterer wie
ich beim TSV Ansbach aktiv. Zwischen Mir und Sven ging es also um den vierten Platz und hinter uns lauerte Klaus Uhlmann von den
Herrieder Aquathleten. Immer dann, wenn es mir zu langsam war und ich versuchte, an Sven vorbeizukommen, hielt er gegen, also ließ
ich mich wieder zurückfallen und konnte mich hinter ihm wieder erholen. Nach 3 km war es klar, dass es jetzt um Platz 3 ging, denn
Florian Wiehl hatte Seitenstechen und musste eine gehpause einlegen - er fing sich aber wieder und wurde am Ende Fünfter. Auch Sven
konnte sich mehrmals kurz um einige Meter absetzen, aber die Lücke war schnell geschlossen. Bei Kilometer Vier hatte jemand in
seinem Garten als Anfeuerung eine lautstarke elektrische Schiffssirene aufgebaut, die weithin zu hören war, aber an der Tauberquelle war mir klar, was passieren musste. 
Am Rathaus erwischte ich schon die Innenbahn und dann half nur noch die Hoffnung auf die letzten 100 Meter, denn Sven schien
gegenhalten zu können. Wenn dann in der Linkskurve vor dem Ziel die Zuschauer zur Seite treten, um nicht überrannt zu werden, dann
weiss man, dass wieder mal der Kirchturm brennt. Und es reichte, denn ich brachte 2 Sekunden Vorsprung ins Ziel und wurde in 19:00
Minuten Gesamtdritter. Was Heinz Meyer, seines Zeichens Rennmoderator, in diesen Sekunden vor sich gab, bekam ich natürlich nicht
mit. Es dauerte dann schon etwas, bis ich wieder auf meinen Beinen stand und dann von Karlheinz Ruppe die Kamera übernahm.
Genau 19 Minuten, damit gehört Wettringen 2013 bei mir zu den schnelleren Auflagen. Es sind ja nur etwa 4,85 km, über 5 wäre es aber
wohl auch unter 20 geworden - ich bin wohl im Moment auf der längeren Strecke stärker als auf der Mittelstrecke, wo zur Zeit nur vergeigte Rennen abfallen.

|