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Schmiedefeld, 13.05.2023
Würdiges Rennsteigjubiläum
Der Rennsteiglauf feierte sein 50. Jubiläums und als gelernter DDR-Bürger muss man da natürlich dabeisein. Immer wieder dachte ich da auch an meinen früheren Vereinskameraden Gerald Baumann (Einheit Brandenburg), der den Supermarathon zweimal gewinnen konnte, uns aber leider viel zu früh verlassen hat.
Für mich war 130520230207es mein zweiter Rennsteiglauf, im Gegensatz zur Herbstausgabe 2021 wieder mit normalem Ablauf und auf der normalen Strecke. Für den Halbmarathon hieß dies, dass der Start wieder in der Oberhofer Ski-Arena stattfindet und die am Ende 7000 Teilnehmer ab 7:30 Uhr in 500er-Blöcken und im 2 -Minuten-Abstand der Blöcke ihre offiziell 21,4 km in Angriff nehmen.
Im Gegensatz zum Hamburg-Urlaub und dem 5000er in Fahrdorf war der Rennsteig schon lange geplant und auch das Hotel in Suhl gebucht. So fuhr ich eben am Freitag von Hamburg aus direkt nach Suhl. Am späten Nachmittag war ich dann zur Startnummernabholung bereits in Oberhof und genoß anschließend bei der Klossparty Roulade an Thüringer Klößen und Blaukraut, unterlegt mit einem Köstritzer. Die ersten tanzten zwar beim Rennsteiglauf schon auf den Tischen, aber später wurde es richtig voll. Da war ich aber schon nicht mehr da.
Am nächsten Morgen gegen 6:15 Uhr stieg ich dann am Grenzadler wieder aus dem Bus. Es war noch frisch, etwa 7 Grad und die Sonne war noch mit dem Aufgehen beschäftigt. So drückte ich mich noch ein wenig herum, schaute mal hier und mal dort und zog mich schließlich doch um, um meine Sachen abzugeben. Schnell bei 7 Grad noch ein paar Schritte im Singlet, dann verzog ich mich in ein warmes Funktionsgebäude. Da konnte man auch im Warmen am Klo warten. Um 7:30 Uhr war der erste Start geplant, so verließ ich um 7:23 die Wärme und begab nich in meinen Block 3. Der Schneewalzer verklang gerade, es folgte das Rennsteiglied. Kalt war mir jetzt nicht mehr - es ist eine ganz besondere Stimmung der 7000 in der großen Skiarena. 7:30 Uhr wurde der erste Block gestartet, 7:32 dann der zweite und wir im dritten Block folgten s130520230200klofort im Anschluss. Nach knapp 4 Munuten überquerte ich die Startlinie - das große Abenteuer kann beginnen. Mein letzter Halbmarathon könnte der 48. Rennsteiglauf am 3. Oktober 2021 gewesen sein, dieser war aber 700 m zu kurz und auch auf veränderter Strecke. Zur Originalstrecke gehört jetzt der Birx-Steig, wo 300 Meter nach dem Start gleich mal 40 Höhenmeter zu bezwingen sind. Die Biathleten kennen ihn zur Genüge. Da war gleich mal zügiges Gehen angesagt, zumal ich noch längst nicht locker war. Es sollten aber im Rennverlauf meine letzten Gehschritte gewesen sein. Es war eine schier endlose Läuferschlange, die dann am Grenzadler auf den Rennsteig einbog. Wer hier aus einem hinteren Block nach vorne will, hat gewaltig zu kämpfen. Unser Florian Wiehl kennt es von 2019, da Rennsteig-Neulinge erst mal hinten einsortiert werden. Ich hatta ja von 2021 schon eine Rennsteigleistung von 1:56 zu stehen, landete also im Block drei.
Überall, wo man irgendwie zum Rennsteig hochkam, wurde angefeuert - die Region lebt für den Rennsteiglauf. Ich konzentrierte mich aber auf mein Rennen. Nach einem ersten Anstieg ging es zum Rondell nochmals bergab und dann folgte der lange Anstieg zumn Gro0en Beerberg. Lief lief mit der Masse, einige wenige überholten, einige überholten wir auch bereits. Es zog sich endlos hin, da dann kam das erlosende Schild: Höchster Punkt des Laufes: 974 m. An Plänckners Aussicht konnte man hier auch weit ins Südthüringer Land bis hin zur Rhön blicken, aber ich erhaschte nur einige kurze Blicke. Den Laufrhythmus wollte ich nicht aufgeben. Tempobolzen wollte ich aber auch nicht, die Waden schienen etwas zäh zu sein. Ausserdem kommt hinter der Schmücke noch ein schrieriger Trailabschnitt. Die Strecke war aber in guter Verfassung, Trailschuhe waren nicht erforderlich. Ab und an musste man mal eine Wasserlache umrunden. Inzwischen war es auch wärmer geworden und die Wolken hatten sich verzogen.
An der Schmücke nahm ich dann Wasser und kam anschließend auch gut über den Singletrail. Ein Läufer aus Leinburg sprach mich an, ich erwiderte, dass ich schonmal beim dortigen Kärwalauf mit Ziel beim Bub dabei war.  Es ging weiter und bei mir schaute es nach einer Endzeit zwischen 2:05 und 2:10 Std aus - dies war ja in etwa mein Ziel. Wir verließen dann am Bierfleck  den Rennsteig, nun ging es nach Schmiedefeld hinunter. Es waren aber noch 5 Kilometer. Das Feld hatte sich inzwischen deutlich gelichtet, mann konnte jetzt freier sein eigenes Tempo laufen. Obwohl ich nicht wusste, ob die Waden halten, wurde ich jetzt immer schneller. An Skilift bot sich eine erste Aussicht auf Schmiedefeld, das noch tiel im Tal lag.  Die letzten beiden Kilometer lief ich dann im 4:30er Schnitt, ich wollte noch probieren, möglichst dicht an die 2 Stunden heranzukommen. Die beiden Straßenüberquerungen, der Weg entland der Kleingärten kann aber endlos sein. Dann ein Schwenker und in 300 Metern entfernung kam das schönste Ziel der Welt in Sicht - nunmehr ein großes rotes R, welches logischerweise für den Rennsteig steht. Nach 2:01:09 Std. waren die 21,4 Kilometer geschafft und mit 5:41 min/km hatte ich genau den gleichen Schnitt wie auf der 900 m kürzeren Strecke anno 2021. Im Gesamteinlauf hatte ich unter den über 6000 Finishern Rang 1280, war also im vorderen Viertel des Feldes. Ich saß übrigens nicht mal am Boden oder auf einer Bank. Es gab die Medaillie, ich schaute noch, ob ich im Gewühle einen Bekannten sehe, dann begab ich mich zur Gepäckwiese und schließlich zum Duschen. Schließlich warteten noch ein Läuferbier und eine Suppe auf mich und es gab dann im Festgelände noch weitere feste und flüssige Leckereien. Als ich dann zum Bahnhof ging, kämpften sich die ersten Halbmarathonläufer den Schlussanstieg hinauf. Meine Lauffreunde Peter Steiner und Anton Lautner, die mit dabei waren, konnte ich nicht mehr sehen. Als der Zug (erstmals seit 25 Jahren fuhren extra wegen den Rennsteiglauf wieder Regelzüge nach Erfurt) um 12:30 Uhr den Bahnhof verließ, hatten sie noch eine Stunde vor sich, sie starteten ja erst um 9 Uhr in Neuhaus.
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