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Hösbach, 19./20.07.2025 Sprint und Sprung zu Bayerischen Medaillen Männer/Frauen Filip Hofmann über die Hürden und
Simon Körber im Hochsprung gewinnen Silber – Bronze für Stabhochspringerin Carina Kilian Bericht Erich Grau, Jörg Behrendt Die Bayerischen Meisterschaften der Männer und Frauen zeigten aus
westmittelfränkischer Sicht jahrelang bekannte Leistungsträger der Region auf dem Siegerpodest. Filip Hofmann bot dabei gleich drei neue Bestleistungen auf.
Am 31. Juli und 1. August startet der Ansbacher Zehnkämpfer Filip Hofmann bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Dresden. Jetzt zeigten die Bayerischen Meisterschaften die weiterhin
aufsteigende Form des 25-jährigen in deutlichen Zahlen. Höhepunkt seines Wochenendes war dabei der 110-Meter-Hürdenlauf. Zuerst holte sich Hofmann im Finale die Vizemeisterschaft in 15,34
Sekunden. Nach einem starken Start war der Athlet vom TSV 1860 Ansba ch aber mit der zweiten Rennhälfte nicht zufrieden. Kurz entschlossen meldete sich Hofmann für einen Gästelauf mit
Startern der deutschen Spitze aus dem ganzen Bundesgebiet eine Stunde später. „Ein höherer Körperschwerpunkt zwischen den Hürden“, so der Silbermedaillengewinner, sollte eine neue Bestleistung ergeben
und Hofmann konnte sich mit 15,07 Sekunden diesen Wunsch erfüllen. Dass Filip Hofmann seine Sprintschnelligkeit weiter steigert
belegte er im 100-Meter-Vorlauf. In 11,37 Sekunden gelang ihm eine neue Bestmarke und die Qualifikation für das Halbfinale. Auf dieses verzichtete der Zehnkämpfer jedoch da gleichzeitig der Hochsprung begann. Als
ehemaliger Bayerischer Hochsprungmeister laboriert Hofmann seit über einem Jahr an Knöchelproblemen im Sprungfuß und so tastete er sich auch in Hösbach etwas vorsichtig nach oben. Mit 1,87 Meter gelang
dann eine Saisonbestleistung und Platz fünf, auch der Bronzemedaillengewinner überquerte diese Höhe. Einen heftigen Leistungssprung von fast zwei Metern
demonstrierte Filip Hofmann im Diskuswurf. Unter den Spezialisten qualifizierte sich Hofmann mit 40,06 Meter nach drei Durchgängen sogar für den Endkampf der besten
Acht. Die drei zusätzlichen Versuche dort wird der Zehnkampf-Kreisrekordhalter zwar in Dresden nicht bekommen aber in Hösbach nutze er einen der Bonuswürfe für 43,07
Meter. Mit dieser dritten Bestleistung für Filip Hofmann eine rundum gelungene Standortbestimmung für die Deutschen Meisterschaften.
Simon Körber (TV Leutershausen) sicherte sich mit übersprungenen 1,98 Metern beim Hochsprung der Männer die Silbermadaille. Die Höhen von 1,85 bis 1,95 m übersprang
der 23-Jährige auf Anhieb, für die 1,98 m benötige er drei Anläufe. Die 2,01 Meter waren für Körber an diesem Tag zu hoch. Schon sieben Jahre lang gewann Carina Kilian in der Halle und im Sommer bei
Bayerischen Meisterschaften zuverlässig Medaillen. Die Stabhochspringerin des TSV Ipsheim steht aktuell zwar inmitte n ihrer Hochschulprüfungen trat aber dennoch, mit ihrem
stabileren kurzen Anlauf, in Hösbach an. Als 20-jährige gehört sie heuer erstmals der Frauenklasse an und der kontinuierliche Medaillenregen
ging nach Silber im Winter nun mit Bronze im Sommer auch im achten Jahr weiter. Absolut sicher überwand Kilian ihre Höhen bis zu 2,90 Meter und dem angestrebten Podestplast. Für
die Bayerische Meisterschaft der U23 am kommenden Wochenende in Ingolstadt möchte Kilian aber doch noch auf einen längeren Anlauf und damit eine höhere
Geschwindigkeit und höhere Griffe umstellen. Der Ansbacher Dominik Friedrich (MTV Ingolstadt, früher TSV Ansbach) berbesserte über 5000 Meter seine beim Ansbacher Läufertag aufgestellte
Bestmarke um 38 Sekunden auf 15:58,13 min und belegte damit Rang Sieben. Der Sieg ging hier nach 14:46,23 min an Brian Weisheit (LSC Höchstadt/Aisch). Der Neustädter Janosch Bimüller (LAC
Quelle Fürth, früher TSV Ipsheim) übersprang in der Stabhochsprungentscheidung der Männer die Höhe von 4,10 Meter, was Rang Drei bedeutete.
Zwei Sprinterinnen, welche früher für den TSV Ansbach starteten, waren in den Sprintentscheidungen der Aktivenklasse vertreten.
Amelie-Sophie Lederer (LG Stadtwerke München) startete im Vorlauf mit 11,83 sec in den Wettbewerb, ließ im Zwischenlauf bei Gegenwind 11,85 sec folgen und belegte im Finale,
nun wieder mit Rückenwind nach 11,70 sec den fünften Platz. Julia Brettschneider (TV 1861
Deggendorf) hatte m Vorlauf mit starkem Gegenwind zu kämpfen, ihre 13,40 sec reichten nicht für den Zwischenlauf. Am zweiten Wettkampftag
belegte sie über 200 Meter nach 27,27 sec Rang Vier. Lederer konnte sich über einen Staffeltitel freuen, das Quartett der LG Stadtwerke Münden
sicherte sich über 4x100 Meter in der Besetzung Denise Uphoff, Amelie-Sophie Lederer,Svenja Pfetsch und Annika Just nach 44,69 sec mit fest zwei Sekunden Vorsprung die Meisterschaft. U18/U20
„Zum Üben“ angereist – als Meister nach Hause Jakob Sand und Sanja Kropf mit Gold – Doppelsilber für Matias Neutzler – Bronze für David Kleinschrodt und Christiane Hecht

Bei den Bayerischen Meisterschaften der U20 und U18 gewannen die Leichtathleten aus Westmittelfranken insgesamt sieben Medaillen. Fünfmal k amen Sportler des TSV 1860 Ansbach unter den ersten Drei aufs Podest, zweimal konnte der TSV Burghaslach eine Topplatzierung feiern. David
Kleinschrodt stellte über 200 Meter einen neuen Kreisrekord auf. Jakob Sand vom TSV Ansbach hat als 15-jähriger die Bayerischen Meisterschaften seiner Altersklasse erst am
kommenden Wochenende in Ingolstadt. „Zum Üben“ wie er sagte, hatte er sich aber nach einer intensiven Trainingswoche auch für den Stabhochsprung bei den älteren
Athleten in der U18 gemeldet und stand mit seiner Bestleistung von 4,00 Metern aus der Deutschen Meisterschaft motiviert in der Mitte der Starterliste. 3,50 Meter und 3,70
Meter brauchten noch etwas Feinjustierung aber die 3,90 Meter schaffte der Mehrkämpfer sauber im ersten Versuch. Vier Springer machten sich dann bei 4,00
Metern in den Kampf um Gold. Einer kam drüber: Jakob Sand gelang ein Sprung wie aus dem Bilderbuch der ihn hoch über die Latte und zum Bayerischen Meistertitel trug.
In bester Wettkampflaune befanden sich die beiden U18-Aushängeschilder des TSV Burghaslach Sanja Kropf und Friederike Meyer. Die Titelträgerinnen über 400 Meter
wurden in Zeitläufen ermittelt und beide wurden in den dritten und schnellsten Zeitlauf eingeteilt. Mit neuer persönlicher Bestzeit von 57,64 Sekunden entschied Kropf mit über
einer halben Sekunde Vorsprung den Zeitlauf und somit auch die Meisterschaft für sich. Meyer verfehlte mir 60:67 Sekunden ihre Bestmarke und belegte damit Rang Sieben.
Am zweiten Wettkampftag standen die 200-Meter-Sprints auf dem Programm. Hier waren sieben Vorläufe erforderlich, um die Teilnehmerinnen für das A- und B-Finale zu
ermitteln. Kropf entschied mit 25,39 Sekunden ihren Vorlauf für sich und qualifizierte sich damit für das A-Finale. Im Rennen der besten Sechs konnte sie ihre persönliche
Bestmarke knapp auf 25:12 sec verbessern und sich bei der Siegerehrung über eine Bronzemedaille freuen. Meyer belegte in ihrem Vorlauf nach 26,60 Sekunden den zweiten Platz und qualifizierte
sich damit für das B-Finale. In selbigem konnte sie sich noch deutlich steigern und entschied dieses Rennen mit neuer persönlicher Bestzeit von 26,26 sec für sich. Di e beiden Zehnkämpfer David Kleinschrodt und Matias Neutzler vom TSV Ansbach haben ihre
Deutschen Mehrkampfmeisterschaften erst Ende August in Leverkusen. Bei den Bayerischen U20-Meisterschaften sollten noch einige Disziplinen unter Wettkampfbedingungen getestet werden.
Gleich der Weitsprung wurde für beide zu einer extrem spannenden Angelegenheit. Zuerst ging Neutzler in Führung: 6,47 Meter. Dann konterte der topgesetzte Sportler aus München mit 6,66
Metern. Wieder springt Neutzler nach 6,67 Meter auf Platz eins. David Kleinschrodt zieht im fünften Versuch nach, seine 6,66 Meter sind kurzzeitig Rang zwei. Dann noch einmal der Münchener.
Mit 6,67 Meter zieht er an Kleinschrodt vorbei, gleichauf mit Neutzler. Doch der bessere zweitbeste Versuch entscheidet für den Oberbayern. Matias Neutzler gewinnt weitengleich Silber und David Kleinschrodt mit
nur einem Zentimeter Abstand Bronze. Wenige Minuten nach dem Weitsprung stand Matias Neutzler schon zum Einspringen im Stabhochsprunganlauf. Mutige 4,00 Meter Einstiegshöhe bewältigte der 4,50-Meter-Springer
gleich im ersten Versuch. Eine Medaille war sicher. Bei den 4,20 Meter ging für den 17-jährigen
Ansbacher um Silber. Hier waren zwar drei Anläufe nötig doch der gelungene Sprung zeigte das Potential von Neutzler auf und sicherte ihm den zweiten Vizemeistertitel innerhalb einer Stunde.
Für David Kleinschrodt ging es nach Weitsprung-Bronze direkt in den Diskusring. Wenige Zentimeter unter seinem persönlichen Rekord warf der
18-jährige eine stabile Serie bis auf 37,10 Meter und Rang vier. Am zweiten Wettkampftag trumpfte Kleinschrodt dann zuerst über 200 Meter auf.
Auf der engen Innenbahn saugte sich der Ansbacher in seinem Vorlauf schnell an die Spit ze und stürmte nach 22,55 Sekunden durchs Ziel. Der 35 Jahre alte Kr eisrekord war unterboten und die Zeit bedeutet auch die Norm zur
Deutschen Meisterschaft. Auf den Endlauf verzichtete Kleinschrodt denn zeitgleich standen die 110 Meter Hürden an bei denen auch Matias Neutzler an den Start ging. Kleinschrodt verbesserte seinen persönlichen
Rekord um über fünf Zehntel auf 14,71 Sekunden und qualifizierte sich mit einer weiteren DM-Norm ebenso für das Finale wie Matias Neutzler in 16,98 Sekunden. Bei stärkerem Gegenwind
blieben den beiden Ansbachern im Endlauf nur noch zwei Zehntel langsamere Zeiten und die Plätze fünf und sieben. Mit Christiane Hecht und Valentin Hermann traten zwei 800 Meter Läufer des TSV Ansbach
in der U20 an. Gegen zwei international erfahrene deutsche Spitzenläuferinnen rechnete sich Hecht keine Chancen aus. Aber Bronze mit einer deutlichen Steigerung der Bestleistung
gaben der 18-jährigen ihre Marschroute vor. Geduldig Windschatten und Innenbahn ausnutzend absolvierte Christiane Hecht nach
optimalen 69 Sekunden die erste Runde. Dann begannen die langgezogenen Schlussspurts. Hecht reagierte hellwach und setzte sich Ende der
Gegengeraden auf Platz drei. So ging es durch die Schlusskurve und dann zog Hecht noch einmal an: 2:20,31 Minuten waren eine Steigerung um dreieinha lb Sekunden und die Bronzemedaille in der U20.
Für Valentin Herrmann ließ das große und leistungsstarke Feld keine vordere Platzierung erhoffen. Etwas Risiko sollte aber eine gute Zeit ermöglichen. Die 59 Sekunden nach 400 Metern legten zwar
eine Basis für eine neue Bestzeit waren d ann aber doch zu ambitioniert. Mit 2:08,94 Minuten gelang Herrmann sein zweitschnellstes Rennen und Rang elf.
Die sechszehnjährige Theresa Wetsch (TSV Dinkelsbühl) widmet sich erst seit diesem Jahr dem Dreisprung und bestritt in Hösbach erst den dritten Wettkampf in dieser schwierigen Disziplin. Anhand der
Meldeleistungen hatte sie, die in der U18 noch den jüngeren Jahrgang angehört, ohnehin nur Aussenseiterchancen. Bis auf den letzten Sprung setzte sie eine konstante
Serie in die Grube. Ihre beste Weite erzielte sie im zweiten Durchgang, als sie mit 9,62 Metern ihre persönliche Bestmarke lediglich um neun Zentimeter verfehlte. Damit lag Wetsch auf Rang acht, womit sie
überraschend den Endkampf der besten Acht erreichte. In den letzten drei Durchgängen änderte sich aber nichts mehr an der Platzierung, so dass Wetsch sich über einen unerwarteten achten Platz freuen durfte.
Der Neuendettelsauer Benedikt Dörr (TSV Zirndorf, früher TSC Neuendettelsau und TSV
Ansbach) war mit seinen Leistungen nicht so recht zufrieden. Beim Hochsprung der U20 bezwang er seine Anfangshöhe von 1,72 m im ersten
Anlauf, benötigte dann für 1,77 m drei Versuche. Bei 1,82 m fiel die Latte dreimal. Fabian Lechner von der LG Donau-Ries hatte ebenfalls beim
dritten Versuch seine Tagesbestmarke von 1,77 m bezwungen, benötigte vorher aber für die 1,72 m drei Anläufe. Aufgrund der somit geringeren
Anzahl von Fehlversuchen konnte sich Dörr somit über eine Bronzemedaille freuen. Beim Dreisprung sprang Dörr gleich im ersten Durchgang mit
12,37 Metern seine Tagesbestweite, was in der Endabrechnung Rang Vier bedeutete. In der Besetzung Fynn Käferlein, Benedikt Dörr, Vincent
Mutschler und Stefan Ovcharov belegte die 4x100m-Staffel des TSV Zirndorf ebenfalls Rang Vier.

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