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Pitztal, 07.08.2021
Marc Hartmann beim Pfitztal Ultra in den Bergen
Marc Hartmann Pfitztal 2021
Marc Hartmann (TSV 1860 Ansbach) ging beim P105 Salomon Ultra an den Start, hier sein Erlebnisbericht;
Am 6. August 2021 war es wieder soweit – der P105 Salomon Ultra, die Königsdistanz im Pitztal stand für mich auf dem Plan. Bei dieser Distanz heißt es 106 km mit 6.100 Höhenmetern hinter sich zu bringen und um schon etwas zu akklimatisieren erfolgte die Anreise bereits mittwochs bei Regenwetter und ca. 13 Grad. Die Veranstalter hatten jedoch gutes Wetter für den Wettbewerb gebucht und mit Start am Freitag um 23 Uhr war es trocken bei ca. 10 Grad.
Insgesamt sind bei dieser Distanz 4 Streckenabschnitte zu absolvieren bei der man immer durch den Start/Zielbereich in Mandarfen (1.700 m) läuft. Die erste Strecke über 16 km und höchster Punkt nach 6 km führte zur Mittagskogel-Scharte auf 3.070 m. Dort wurde der Gletscher überquert und zurück nach Mandarfen. Der Aufstieg fiel mir heute schwerer als in den Jahren zuvor und so habe ich nach 5 Stunden die erste Etappe hinter mich gebracht.
Ein kurzer Verpflegungsstopp um 4 Uhr morgens und es ging weiter zur nächsten Etappe. Diese hatte ca. 28 km mit 1.600 HM und führte über den Rifflsee zum Taschachhaus wieder zurück ins Tal. Am Rifflsee angekommen musste ich erstmal eine Pause einlegen und das Panorama genießen. Schließlich ist dieser Trail in einer atemberaubenden Gegend und diese Kulisse sollte man sich auch mal in Ruhe anschauen. Im Blick natürlich immer die Cut-off Zeiten da ich ja nicht vor lauter Genießen plötzlich aus dem Wettbewerb genommen werde. Diese Strecke hat wirklich alles dabei – Aufstieg, Abstieg, laufen lassen, ein wenig klettern allerdings zieht sie sich auch ganz schön. Um 11 Uhr war ich dann wieder im Tal und habe meine langen Laufsachen gegen kurze eingetauscht da die Sonne ganz schöne Kraft hatte. Dieser Stopp hat dann doch ca. 30 min gedauert aber ich war noch in der Zeit.
Um 11.30 Uhr bei Sonne und Wind also los zur 3. Etappe Richtung Kaunergrathütte, die auf 2.800 m liegt. Ein steiler Aufstieg, vorbei an zwei Seen und in einer wahnsinnig tollen Umgebung – da quält man sich doch gerne. Nach 3 Std hatte ich den Aufstieg geschafft und beeilte mich nun auf dem Weg nach unten da noch ein hartes Stück vor mir lag. Hier sollte mir die Cut-off Zeit nicht im Nacken sitzen. Es war hart aber ich wusste, dass ich es schaffe und hatte innerlich schon das 90 km Ziel vor Augen denn dies war ebenfalls eine offizielle Distanz, die mit einer Medaille geehrt wurde falls man die Königsdistanz nicht komplett lief. Den darauffolgenden Kontrollpunkt, einem Abzweig für die 60 km Distanz, der mich über den Almenweg zur Arzler Alm führen sollte, hatte ich über 1 Std Puffer und das Adrenalin war förmlich zu spüren. Dann der Stopp! Die Streckenposten haben alle Läufer/Innen aufgehalten und zum sofortigen Abstieg angehalten aufgrund einer Unwetterwarnung in den Bergen. Kompletter Rennabbruch!
Das durfte nicht wahr sein – ich hatte nur noch den Almenweg vor mir und somit ca. 2 km bis zum eigentlich Abstieg, um dann auf die 90 km zu kommen. Also alle runter und dort wir konnten es nicht verstehen denn im Tal war bestes Wetter. Die Motivation war dahin und so ging es mit einem weiteren Leidensgenossen zurück nach Mandarfen. Im Ziel fing es dann an zu tröpfeln und ca. 1 Std später setzte auch heftiger Regen ein. Am nächsten Morgen teilte uns die Rennleitung mit, dass es die richtige Entscheidung war das Rennen zu beenden, da es teils auf den Strecken zu Steinschlägen geführt hatte.
Es gab eine offizielle Strecke mit 60 km und eine mit 90 km jedoch lagen einige von uns genau in der Mitte. Wir haben eine neutrale Medaille erhalten und es gab eine separate Wertung mit P-70 km. Am Ende hatte ich 74 km und 4.400 HM in den Beinen.
Natürlich geht die Sicherheit vor und ich bin froh, dass der Veranstalter so entschieden hat – als Sportler ist das jedoch immer ein bisschen anders denn man möchte seine Wettkämpfe erfolgreich beenden. Die Organisation, die Strecken einfach die komplette Veranstaltung des PAGT sind top und ich weiß jetzt schon, dass ich wiederkommen werde. Zunächst vielleicht eine kleinere Distanz und irgendwann nochmal die Königsdisziplin aber es ist wie wiederkehrender Eintrag in der Jahresplanung. 